Bezirksfeuerwehrtag in Haag
Beim Bezirksfeuerwehrtag in Haag gab das Bezirksfeuerwehrkommando eindrucksvolle und vielleicht auch überraschende Zahlen zum Einsatz-Jahr 2021 bekannt. Laut Bezirksfeuerwehrkommandant Rudolf Katzengruber rückten die Feuerwehren des Bezirks Amstetten 493 mal zu Brandeinsätzen und
4.587 mal zu Technischen Einsätzen – etwa Verkehrsunfälle, Fahrzeugbergungen oder Tierrettung – aus. Zum Vergleich: 2019 galt es 444 und 2020 429 Brände zu bekämpfen. 2019 bewältigten Feuerwehren 4.277 und 2020 3.600 Technische Einsätze. Brandsicherheitswachen gab es 2019 weit mehr, weil es im „corona-freien Jahr" mehr Veranstaltungen gab. 36.483 Mitglieder wurden zu den Einsätzen alarmiert, haben dabei 69.651 Einsatzstunden geleistet und mit 8.367 Einsatzfahrzeugen wurden 123.797 Kilometer zurückgelegt
Katzengruber
und sein Stellvertreter Josef Fuchsberger verwiesen bei ihrer Rückschau auf
vielfältige Einsätze, besonders für die Bewältigung der Unwetterschäden habe es
viel Lob seitens der Bevölkerung für die Feuerwehren gegeben. Ist man in den
vergangenen Jahren von großen Unglücksfällen verschont geblieben, so habe man
angesichts der Herausforderungen von 2021 gesehen: „Die Feuerwehren haben ihr
Handwerk nicht verlernt, ganz im Gegenteil." Katzengruber und Fuchsberger zählten
einige besondere Herausforderungen auf, die die Wehren des Bezirks überregional
forderten: So war man beim Hochwasser in Belgien eingesetzt, unterstützte die
nord-mazedonischen Wehren bei der Waldbrandbekämpfung, wurde zum Waldbrand im
Rax-Gebiet eingesetzt und transportierte Hilfsgüter für die Ukraine. Auch für den
Transport von Corona-Schutzgütern und für die Mithilfe bei den Corona-Teststraßen
gab es seitens der Politik viel Lob. Nationalratsabgeordneter Andreas Hanger, die Landtagsabgeordneten Anton Kasser,
Michaela Hinterholzer und Kerstin Suchan-Mayr sowie „Hausherr", Haags Bürgermeister
Lukas Michlmayr kamen seitens der Politik. Von der Bezirkshauptmannschaft wurde
Viktor Steinkellner undvom
Rettungswesen Thomas Frühwirth entsendet. Besonders wurde auch der Kommandant
der FF Haag, Andreas Zöchlinger, begrüßt.
Geladen
waren weiters u.a. die Kommandos der Feuerwehren, die Abschnittskommandos sowie
die Bezirkssachbearbeiter. Der Bezirk gliedert sich in 6 Abschnitte (Waidhofen-Stadt,
Waidhofen-Land, St. Peter, Haag, Amstetten-Stadt, Amstetten-Land) und 88
Feuerwehren.
Mitgliederstand
Mit
Stand 31. Dezember 2021 gibt es 5.227 aktive Mitglieder, 601 Mitglieder in der
Jugend, 143 in der Kinderfeuerwehr und 1.195 in der Reserve. Insgesamt
zählt der Bezirk also einen Mitgliederstand von 7.216, was einem Plus von 116
ergibt. 514 Frauen engagieren sich in den Wehren, das sind um 52 mehr als ein
Jahr zuvor, was ein schönes Plus von fast 10 Prozent ergibt. Beim
Bezirksfeuerwehrtag gedachte man auch der 73 Kameraden, die im Vorjahr
verstorben sind.
Ein
Höhepunkt war das Referat von Günther Weiss, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Katastrophenhilfsdienst West.
Der Kommandant der FF Waidhofen-Wirts informierte umfangreich über die Feuerwehr-Sondergeräte
im Bezirk. Dies schuf den vielen neuen Kommandanten, die im Wahljahr 2021 ihr
Amt übernahmen, eine wichtige Arbeitsgrundlage. Diese Sondergeräte umfassen
etwa Wechselladefahrzeuge, Versorgungsfahrzeug mit Kran (NIMOG), Teleskoplader mit Tiefladeranhänger,
Hubrettungsfahrzeuge oder Großstromerzeuger.
Katzengruber
hob die „hervorragende Zusammenarbeit" mit verschiedensten Stellen hervor. Besonders
würdigte er die Arbeit der Bezirksalarmzentrale (BAZ) als wichtige
Service-Stelle für den ganzen Bezirk. Auch auf die gute Zusammenarbeit mit Behören,
Straßenmeistereien, Politik usw. wies der Bezirksfeuerwehrkommandant hin.
Zu
den Feuerwehr-Highlights habe sicherlich der niederösterreichische
Florianimarsch in St. Valentin gezählt, der heuer im September wieder im Bezirk
Amstetten stattfindet, nämlich in Euratsfeld.
Ansprachen seitens der Politik
Nationalrat Andreas Hanger zeigte sich erfreut „über den unglaublichen Mannschaftsstand und die Stärke der Feuerwehren im Bezirk Amstetten". Für die Wehren gelte es, zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen, etwa aufgrund des Auftretens des Klimawandels. Er sprach auch einige Themen an, die den Feuerwehren auf Bundesebene ein großes Anliegen sind, etwa die Rückerstattung der Mehrwertsteuer beim Kauf von Feuerwehrfahrzeugen oder kostenlose Hepatitis-Impfungen für Feurwehr-Einsatzkräfte.
Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr betonte: „Wenn man wen braucht, ruft man immer bei der Feuerwehr an, auf diese kann man sich verlassen!" Sie erinnerte an die Kooperation mit den Gemeinden im letzten Jahr, etwa bei den Impfstraßen oder beim Transport von Gütern im Rahmen der Corona-Bekämpfung.
Landtagsabgeordneter Anton Kasser würdigte ebenso die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und den Feuerwehren. Gerade im letzten Jahr sei man corona-bedingt stark gefordert gewesen. Er dankt den freiwilligen Helfern für ihr enormes Engagement.
„Wir brauchen Euch!", rief Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer den Feuerwehrmitgliedern zu. Sie würden Sicherheit geben und hätten auch großen Rückhalt in der Bevölkerung. Hinterholzer dankte auch den Mitgliedern für die Übernahme vieler Funktionen. Sie wünschte den Feuerwehren, dass sie nach den Corona-Jahren „wieder die besondere Gemeinschaft leben können".
Verfasst am 20.03 - 17:14